Glossar
Hier finden Sie Wissenswertes zum Thema Latex.
Haben wir noch etwas vergessen?
Für Ihre Hinweise und Ergänzungen sind wir sehr dankbar.
Bitte schreiben Sie uns, welche weiteren Begriffserklärungen wir in das Glossar aufnehmen sollten...
Anziehhilfe, flüssig
Flüssig Flüssige Anziehhilfe erleichtert das Anziehen besonders bei enger Latexkleidung. Verreiben Sie dazu wenige Tropfen auf der Haut. So schlüpfen Sie mühelos selbst in engste Ärmel. Anstelle der flüssigen Anziehhilfe können Sie auch Talkum verwenden.
Chloriertes Latex
Das Chlorieren von Latex ist ein Verfahren, bei dem die Oberfläche chemisch versiegelt wird. Die Eigenschaften des Latex bleiben erhalten, aber die Oberfläche wird seidenmatt und rutscht auch ohne Anziehhilfe sehr gut auf der Haut. Auch ohne Politur hat das Material einen seidigen Glanz. Die Kleidung ist so erheblich pflegeleichter. Eine Tiefenpflege mit Latex-Politur ist trotzdem sinnvoll.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass chlorierte Teile nicht mehr ohne Probleme verklebt werden können. Reparaturen oder das Anarbeiten an anderen Teilen ist mit chloriertem Material sehr schwierig bis unmöglich. Nur bei sehr dickem Material kann durch Anschleifen eine Verklebung erfolgen. Durch die Chlorierung ändert sich auch der Geruch des Materials. Der beliebte Gummigeruch verschwindet größtenteils. Obwohl die Eigenschaften des Materials grundlegend unverändert bleiben, fühlen sich chlorierte Teile zu Beginn etwas fester und steifer an. Durch regelmäßiges Tragen verschwindet der Effekt aber wieder zum größten Teil.
Gummi
Urprüngliches Vulkanisationprodukt aus Kautschuk, aber auch Oberbegriff für zahlreiche Mischungen mit oder ohne Naturkautschukanteil. Der Hauptbestandteil der von uns verwendeten Latexfolien ist Naturkautschuk aus südostasiatischen Plantagen.
Kautschuk
Kautschuk Milchsaft des Kautschukbaumes ( Rohkautschuk) und Rohstoff für die Gummiherstellung.
Latex, Flüssig
Flüssiglatex
Es gibt Flüssiglatex in verschiedenen Viskositäten vom unverdünntem, dünnflüssigem Latex bis zu spachtelbaren Pasten. Die Viskosität bezeichnet den Grad der Fließfähigkeit. Je höher die Viskosität, desto dickflüssiger bzw. weniger fließfähig ist der Latex. Danach richten sich auch die Anwendungen.
Verarbeitung
Unser Latex ist vorvulkanisiert und trocknet an der Luft. Je dünnflüssiger der Latex, desto schneller trocknet die aufgetragene Schicht. Saugfähige Untergründe beschleunigen den Trocknungsprozess. Wie bieten unser Latex in drei Flüssigkeitsgraden (Viskositäten) an. Diese können beliebig untereinander gemischt werden. Flüssiger Latex kann mit destilliertem Wasser verdünnt werden. Mit Latex-Verdickern wird eine dickflüssige bis spachtelbare Konsistenz erreicht. Als den Grundfarben kann jeder neue Farbton gemischt werden. Im flüssigen Zustand ist der farbige Latex deutlich heller. Erst nach dem Abtrocknen wird der endgültige Farbton erreicht. Aus rosa wird ein kräftiges Rot, aus grau wird schwarz. Metallic und Glitzereffekte lassen sich mit den passenden Farbbeimischungen erzielen. Der flüssige Latex kann wie Farbe aufgetragen werden. Geeignet sind Schwämme, Pinsel oder Rollen. Entsprechend verdünnt kann es auch gesprayt werden. Die Reinigung der Werkzeuge erfolgt in destilliertem Wasser. Sollen die Werkzeuge wiederverwendet werden, müssen diese luftdicht verschlossen werden. Zum Einfärben von ungefärbtem Latex eignen sich Farbpigmente auf Wasserbasis.
Häufige Anwendungen
Taucharbeiten Das Tauchverfahren eignet sich besonders für kleinere Objekte. Je dickflüssiger der Latex, desto weniger glatte Oberflächen lassen sich erzielen. Blasenbildung und Tropfnasen nehmen zu, je weniger fließfähig der Latex eingestellt ist. Mit der Stärke des Tauchfilms verlängert sich auch die Trocknungszeit.
Formenbau und Abformungen
Je dünnflüssiger der verwendete Flüssiglatex ist, desto feinere Details lassen sich abformen. Je nach Größe der Form kann diese mit weiteren Schichten aus dickflüssigem Latex oder mit einer Latexpaste stabilisiert werden. Für gröbere, glatte Abformungen kann die Latexpaste auch direkt verwendet werden. Mehrere dünn aufgetragene Schichten, trocknen schneller als eine dicke Schicht. Latexabformungen schrumpfen im Trocknungsprozess bis zu 10%.
Textilbeschichtungen Latex und textiler Untergründe haften sehr gut aneinander. Meist ist etwas dickflüssigerer Latex besser geeignet, da dieser nicht durch das Gewebe hindurchfließt. Stoffe und Filze lassen sich auch hervorragend mit flüssigem Latex verkleben. Zur Fertigung rutschfester Sohlen an Socken und Filzschuhen.
Effekt-Make-Up und Bodypainting
Zur Gestaltung besonderer Make-up-Effekte wird der Latex mit einem Schwamm oder Spachtel aufgetragen und die gewünschten Strukturen modelliert.
Materialkunde
Es gibt verschiedene Sorten Flüssiglatex:
Flüssiglatex, ammoniakfrei: Feststoffgehalt über 60%
Flüssiglatex, mit 0,3% Ammoniakanteil: Feststoffgehalt über 60%
Flüssiglatex, mit 0,6% Ammoniakanteil: Feststoffgehalt ca. 60%
Industrielatex, mit mehr als 0,6 Ammoniakanteil: Feststoffgehalt ca. 50%
Richtig gelagert wird Latex bei Temperaturen zwischen +5°C und +30°C. Durch Frost wird der Latex unbrauchbar. Die Behälter müssen luftdicht verschlossen sein und an einem dunklen und trockenen Ort aufbewahrt werden. So gelagert hält sich der Latex mindestens 1 Jahr. Vor der Verarbeitung das Behältnis bitte schütteln oder umrühren.
Latexfarben
Es gibt über 60 verschiedene Farben. Darunter Metallictöne, transparente Farben und im Schwarzlicht reflektierende. Hinzu kommen noch aufgedruckte Muster. Die meisten Farben haben wir immer am Lager. Gern senden wir Ihnen Proben zur Ansicht. Ein komplette Übersicht finden Sie in unserem Farbmusterset, oder hier in unserem Webshop.
| Hinweis zu hellen Latexfarben Weiß, gelb oder auch transparent reagieren empfindlich auf den Kontakt mit Kupfer oder dessen Legierungen z. B. Messing. Halten Sie Gürtelschnallen und Schmuck aus diesen Metallen von Ihrer Latexkleidung fern. Die entstehenden Flecke lassen sich nicht mehr entfernen!
| Neonfarben Neonfarben sind helle strahlende Farben mit einem besonderen Effekt, Sie leuchten im Schwarzlicht. Je heller die Neon-Farbe desto stärker der fluoreszierende Effekt. Latex-Neonfarben sind immer leicht transparent. Schwarzlicht wird in abgedunkelten Räumen z.B. in Clubs, auf Partys und Minigolfanlagen für Showeffekte genutzt. Schwarzlicht-Lampen gibt es in vielen Ausführungen, als Leuchtstoffröhre, Energiesparlampe oder LED-Technik. Deren Licht regt Neonfarben und andere fluoreszierende Materialien zum Leuchten an. Schwarzlicht ist die umgangssprachliche Bezeichnung für UV-A Strahlung, einem Bereich der UV-Strahlung. Physikalisch passiert folgendes: Besonders helle Materialien, absorbieren das UV-Licht und strahlen es dann als sichtbares Licht.


Latexstärken
Latexfolien werden in unterschiedlichen Stärken hergestellt. Diese variieren zwischen 0,10 mm und 2,00 mm. Viele davon verarbeiten wir in unserem Sortiment. Jedem Modell haben wir die am besten geeignete Stärke zugeordnet.
Die häufigsten Materialien sind :
0,35 mm - Feines Latex für T-shirts, Unterwäsche und Kleider.
0,60 mm - Eine mittlere Stärke. Diese eignet sich für Jeans und weite Jacken.
0,90 mm und dicker - Schweres Latex. Aus diesen Folien stellen wir Motorradjacken und Bondageartikel her.
Latexverarbeitung
Latexverarbeitung
| Latex, getaucht Getauchte Latexartikel entstehen in einem industriellen Verfahren. Dazu werden Kunststoffformen in flüssiges Latex getaucht. Getauchte Latexwäsche ist vorwiegend in Sexshops zu finden. Die Ware ist in der Regel preiswerter, aber auch von minderer Qualität. Hinzu kommt eine oft schlechte Passform, da die verwendeten Formen, aus Rentabilitätsgründen, nur wenig an die menschliche Anatomie angepasst sind. Einzelne Artikel, wie Handschuhe und Präservative lassen sich ausschließlich in diesem Verfahren herstellen.
| Latex, verklebt Diese Verarbeitung entspricht dem Material Latex am meisten. Die einzelnen Teile, z.B einer Jacke, werden nach speziell konstruierten Vorlagen zugeschnitten. Die Nähte und Säume werden mit Kontaktklebern geschlossen. Klebenähte sind haltbar und elastisch. Dies ist auch der entscheidende Vorteil gegenüber anderen Verfahren. Individualanfertigungen sind möglich.
| Latex, vernäht Der Textilverarbeitung ähnliches Verfahren welches besonders für Oberbekleidung eingesetzt wird. Jacken, Mäntel oder Hosen haben ein markantes Nahtbild. Für enge Latexwäsche eignet sich das Vernähen weniger, da die Nähte wenig elastisch sind, die Garne reißen oder das Latex einschneiden.
Latexkleber
Latexkleber Der Latexkleber ist eine weiße Latexmilch. Wir verwenden diese für dünne und mittlere Latexstärken bis 0,60 mm. Stärkeres Latex verarbeiten wir mit einer Gummilösung.
| Anwendung Reinigen Sie die zu verklebenden Flächen mit unserem Latexreiniger und tragen Sie den Latexkleber auf beide Seiten der zu verklebenden Flächen auf. Lassen Sie diese nun ablüften. Erst wenn die Kleberschicht durchgängig transparent erscheint, können die Nähte zusammengepresst werden. Runde Gegenstände zum Darüber rollen eignen sich besonders gut. Die Stabilität ist jetzt schon ausreichend für erste Anproben. Vollständig ausgehärtet ist die Klebestelle nach 48 Stunden. Für Klebetests oder Reparaturen senden wie Ihnen gern Latexreste zu. Bitte nennen Sie uns die gewünschten Farben und Stärken.
Latexreiniger
Zu verklebende Latexflächen müssen sauber sein. Benutzen Sie dazu einen fusselfreien Stofflappen und unseren Reiniger. Spiritus ist ebenfalls geeignet, braucht aber länger zum Abtrocknen.
Für Klebetests oder Reparaturen senden wie Ihnen gern Latexreste zu. Bitte nennen Sie uns die gewünschten Farben und Stärken.
Bestellen Sie den Reiniger hier.
Politur
Häufig verwendete Pflegemittel sind Latexpolituren. Mit diesen erzielen Sie einen matten Glanz. Deren Anwendung empfehlen wir besonders vor der Aufbewahrung Ihrer Latexwäsche.
| Anwendung Sprühen Sie mit einer Pumpsprayflasche etwas Politur auf das Latex und verteilen Sie diese mit einem weichen Schwamm. Nach kurzem Antrocknen ist das Kleidungsstück fertig.
Reißverschlüsse
Wir bieten drei Grundtypen von Reißverschlüssen an :
- Kunststoff-Reißverschlüsse
- Metall-Reißverschlüsse
- Luftdichte Reißverschlüsse
Eine große Auswahl haben wir immer am Lager. Bei Bedarf fragen Sie bitte gewünschte Längen und Farben bei uns an. Wir bemühen uns, Ihnen die passenden Artikel zu liefern.
Siehe auch 3-Wege Reißverschluss

Silikonöl
Flüssiges Silikon. Silikonöl ist, anderes als der Name vermuten lässt, kein fetthaltiges Öl!
Im Gegensatz zu Fetten und Ölen, welche das Latex zerstören, können Sie mit Silikonöl Ihre Latexkleidung behandeln.
Strukturlatex
Strukturlatex gibt es in vielen Ausführungen. Meist wird flüssiger Latex auf flache Formen gegossen. Nach dem Aushärten entsteht eine Latexbahn. Die Oberfläche der flachen Form bestimmt das Muster der fertigen Latexbahn. So können beliebige geometrische oder florale Muster gestaltet werden. Typische Designs sind auch Fischschuppen, Schlangen- oder Krokodilhautdekore. Weitere Effekte lassen sind durch frisch in den flüssigen Latex eingebrachte Farben oder Glitzerpartikel erzielen. Strukturlatex eignet sich besonders für Applikationen und Einsätze, zusammen mit glatter Latex-Meterware.
Talkum, Talkumpuder
Talkumpuder dient als Anziehhilfe und erleichtert das Anziehen besonders enger Modelle. Es macht die Haut gleitend ohne zu fetten. Zur Behandlung nach dem Waschen und Trocknen empfehlen wir ebenfalls das Einpudern. Geben Sie dazu ein wenig Talkum in die Kleidung, halten Sie die Öffnungen z.B. den Ärmel zu und verteilen Sie das Puder durch Schütteln. Ein große Streudose oder ein Pinsel eignen sich ebenfalls gut.
Alternativ gibt es flüssige Anziehhilfen.
Bestellen Sie Talkumpuder hier.
Latexherstellung
1. Kalandrieren: Bei diesem Verfahren wird das flüssige Latex durch eine Reihe von Walzen gepresst, um eine dünne Folie zu erzeugen. Die Dicke der Folie kann durch die Einstellung der Walzenabstände kontrolliert werden. Kalandrierte Folien sind oft gleichmäßig und haben eine glatte Oberfläche.
2. Gießen: Hierbei wird flüssiges Latex auf eine glatte Oberfläche gegossen und gleichmäßig verteilt. Nach dem Trocknen bildet sich eine dünne Folie. Dieses Verfahren eignet sich gut für die Herstellung von Folien mit speziellen Eigenschaften oder Mustern.
3. Spritzguss: Bei diesem Verfahren wird flüssiges Latex in eine Form gespritzt, wo es aushärtet und die Form der Folie annimmt. Dies ist besonders nützlich für die Herstellung von komplexen Formen und Designs.
4. Blasformen: Dieses Verfahren wird häufig für die Herstellung von Hohlkörpern verwendet, kann aber auch zur Herstellung von Folien eingesetzt werden. Hierbei wird ein Schlauch aus flüssigem Latex geblasen, um eine dünne Wand zu erzeugen.
5. Extrusion: Bei der Extrusion wird das flüssige Latex durch eine Düse gepresst, um eine kontinuierliche Folie zu erzeugen. Diese Methode ermöglicht eine hohe Produktionsgeschwindigkeit und gleichmäßige Dicke.
6. Vulkanisation: Unabhängig vom gewählten Verfahren wird das Latex oft einem Vulkanisationsprozess unterzogen, um die Elastizität und Haltbarkeit der Folie zu erhöhen. Dies geschieht durch die Zugabe von Vulkanisationsmitteln und das Erhitzen des Materials.
Jedes dieser Verfahren hat seine eigenen Vor- und Nachteile und wird je nach den gewünschten Eigenschaften der Latexfolie ausgewählt.